Lightpainting an der Krabt Mühle

In letzter Zeit habe ich relativ viel Lightpainting betrieben, ein paar Ergebnisse aus Leipzig oder auch vom Senftenberger Hafen, konntet ihr schon in meinem „How-To“-Beitrag sehen. Vor ein paar Wochen hatte ich dann die Gelegenheiten mit einer Gruppe aus unserem Fotostammtisch auf das Gelände der Krabat Mühle zu kommen, um dort zu lightpainten.

Schritt 1 | Die Planung der Motive

2 Tage vorher fuhr ich mit Mike schon mal für eine kleine Besichtigung des Geländes zur Mühle, damit wir uns schonmal ein paar Gedanken und Motive raussuchen können. Dafür habe ich einfach Bilder von verschiedenen Standpunkten mit dem Handy gemacht und später am Laptop Notizen und Zeichnungen auf den Bildern hinterlassen, am Ende hatten wir 3 Motive:

Motiv 1 | Das Mühlenrad

Das erste Motiv war für uns das wichtigste, da das Mühlenrad sehr markant ist und das Gebäude einen großen Wiedererkennungswert hat. Das Rad als solches wollten wir mit Dekolichtern ausleuchten, mit Hilfe von Blades sollte Wasser auf dem Mühlenrad simuliert werden und zu guter Letzt sollte der Pixelstick zum Einsatz kommen.

Das zweite Motiv fand ich auch sehr spannend, da man dort auch gut Menschen hätte in Szene setzen können. Warum hätte? Wir hatten an dem Abend leider nicht genügend Zeit um die Idee umzusetzen, aber das klappt ja vlt. ein andermal.

Das 3. Motiv war reizvoll, da man die gesamte Mühle sehen kann und der Torbogen einen spannenden Vordergrund stellen kann. Unsere Idee war es den Bogen mit einer roten Taschenlampe anzuleuchten, die Mühle von Dekolichtern anstrahlen zu lassen und mit einem Blade eine Halbkugel entlang der Form auf dem Boden zu malen.

Schritt 2 | Die Umsetzung

Um 18:00 Uhr wollten wir uns alle an der Mühle treffen, trotz schlechter Wettervorhersage. Mike und ich trafen uns schon gegen 17:30 Uhr um die Dekolichter in Position zu bringen. Da unsere Gruppe aus 6 Leuten bestand wurde es natürlich etwas tricky alle Stative auf einen Punkt zu bekommen, aber wir haben versucht das sie so nah bei einander sind wie möglich.

Wir fingen natürlich am Mühlenrad an und so lange es noch nicht regnete konnten wir auch den Pixelstick nutzten. Nach mehreren Versuchen, bei denen das Blade und der Pixelstick anders geschwungen wurden, mussten wir den Pixelstick einpacken da der Regen einsetzte. Aber hier erstmal 2 Ergebnisse davon:

Durch den Regen setzten wir eben nur noch mit den Blades fort und nutzten diesmal das EL-Wire für das Mühlenrad. Danach ließ der Regen wieder nach und wir konnten den Pixelstick wieder auspacken um ein bisschen mit digitalem Feuer zu spielen. Dafür rannte ich mit dem Pixelstick den Weg entlang. Danach stellte sich Mike in Position und ging den Weg entlang. Nach ein paar Schritten blieb er stehen und ich leuchtete ihn mit einer blauen Taschenlampe an um ihn so in der Langzeitbelichtung sichtbar zu machen. Das Blau wählten wir um Kontrast zum Orangenen Feuer herzustellen. Hier die Ergebnisse:

_DSC8664
Hier wurde das Mühlenrad mit gelben El-Wire bearbeitet, die Form wurde durch ein Blade erstellt
Feuerlauf
Ein bisschen Feuerspaß mit dem Pixelstick

Nach etlichen Durchläufen mit vielen Bildern entschlossen wir uns zum nächsten Motiv zu gehen, das Tor mit dem Blick auf die gesamte Mühle. Als erstes versuchten wir die Kugel von der Planung zu erstellen, was nicht wirklich gut aussah. Während wir so rumprobierten und überlegten, kam die Idee auf mit dem Pixelstick einen Halbkreis aus Feuer zu erstellen, da allen die Idee gut gefiel entschlossen wir uns dieses Bild so umzusetzen. Um das Bild ein wenig aufzupeppen stellte ich mich in die Mitte des Kreises. Mike zog mit dem Stick das Feuer um mich herum und nutzte dann eine Rote Taschenlampe um Blendensterne an meinen Händen zu erzeugen, als hätte ich Feuerbälle in der Hand sozusagen. In der Zeit beleuchtet Andreas die Mühle mit einer Taschenlampe und zum Schluss beleuchtete Torsten mit einer weiteren roten Taschenlampe den Torbogen. Auch dieses Bild benötigte mehrere Versuche, sah dann aber zum Schluss so aus:

feuer_muehle
Der Feuermagier vor der Krabat Mühle

Dieses Bild ergibt auch im Kontext der Krabat Sage Sinn, da in dieser die Rede davon ist das ein Müllers Junge in der Krabat Mühle vom schwarzen Müller in der schwarzen Magie unterrichtet worden sei. Am Ende des Romans von Otfried Preußler brennt die Mühle dann nieder.

Schritt 3 | Die Nachbearbeitung

Bei fast allen Bildern gibt es eigentlich keine großen Kniffen. Der Himmel von den Bildern am Mühlenrad wurde mit Hilfe von Luminar 4 durch ein, von mir gemachtes, Bild der Milchstraße getauscht. Den eigentlichen Himmel könnt ihr bei den beiden Bildern mit dem Pixelstick sehen. Beim Tor Bild wurde der Himmel so beibehalten, da er gut zur Szenerie passt.

Um auf das Ergebnis vom Titelbild zu kommen musste ich natürlich ein bisschen mehr machen. Dort hatte ich die Problematik das mir bei dem einem Bild die Form des Pixelsticks besser gefällt, beim anderen aber die Form des Blades am Mühlenrad. Also nahm ich beide und setzte beide in Affinity Photo zusammen. Dafür überlagerte ich beide und radierte dann die Formen des Blades hinein. Anschließend duplizierte ich diese noch mit Hilfe des Lassos. Das Ergebnis sah dann so aus:

Die beiden Bilder zusammengesetzt und die "Wellen" dupliziert

Dieses Bild importierte ich dann in Luminar 4 und tauschte den Himmel aus. Da macht Luminar ja Gott sei Dank den Großteil von alleine, bei ein paar feineren Strukturen musste ich aber nochmal ein bisschen korrigieren. Das Ergebnis ist dann das Titelbild. Ich will hier jetzt nochmal im Slider zeigen wie das Bild von der Planung, über das Fotografieren bis hin zur Bearbeitung entstanden ist:

Fazit

Abschließend bleibt nur zu sagen das wir alle einen schönen Abend hatten, welcher auf Grund des Regens und der Kälte stellenweise anstrengend wurde, aber die Bilder die dabei entstanden sin entschädigen dafür. Das Gelände rund um die Mühle eignet sich für Lightpainting auch einfach perfekt und wir werden das definitiv wiederholen.

Ich hoffe euch gefallen die Bilder und die Eindrücke von dem Abend. Viel Spaß beim Fotografieren und probiert doch auch mal Lightpainting aus. Mehr als eine Taschenlampe braucht man dafür theoretisch nicht und kann in Corona-Zeiten auch in den eigenen 4-Wänden stattfinden ✌️.

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